Die Weintraube besteht nicht nur aus Flüssigkeit sondern auch aus Schale, Fruchtfleisch und Kernen. Die darin enthaltenen Farbstoffe, Pigmente und Tannine verleihen dem Rotwein Farbe und Geschmack. Dieser so genannte Trester wird bei der Herstellung von Rotwein entfernt, es kann jedoch durch den hohen Anteil an Farb- und Gerbstoffen zur Bildung von Ablagerungen in der Flasche kommen. Man spricht dann von Depot, Sedimenten oder Bodensatz. Diese Ablagerungen bilden sich besonders bei älteren Rotweinen. Hier hilft das
Dekantieren, also die langsame Trennung des Rotweins vom Bodensatz. Um möglichst Kontakt mit Luftsauerstoff zu vermeiden, verwendet man oft eine schmale Dekantierkaraffe. Beim Karaffieren wird ein anderes Ziel verfolgt, man möchte den Wein belüften. Ziel ist der Kontakt des Rotweines mit Luft, damit sich sein Aroma verbessern kann, und so wird eine bauchige Karaffe mit breitem Boden verwendet, um möglichst viel Luftkontakt zu ermöglichen. Oft werden beide Techniken miteinander kombiniert. Zu Verwirrung kommt es oft, da die umgangssprachliche Bezeichnung für diese voluminöse Karaffe „Dekanter“ ist.